Teil 6
Font de sa Cala
Vor einigen Tagen waren wir schon einmal vom
Platja Son Moll aus die wunderschöne Uferpromenade Richtung
Font de sa Cala entlang spaziert. Damals kehrten wir am
Hotel Aguait um und liefen unter Bewunderung der vielen luxuriösen Fincas auf der
Avinguda Canyamel nach
Cala Ratjada zurück. Heute war es etwas kühler als gewohnt, weshalb es sich anbot, diesmal den ganzen Weg bis
Font De Sa Cala zu gehen und - sollte sich das Wetter noch bessern - dort zu baden.
Promenade südlich Son Moll
Die Uferpromenade beginnt direkt am südlichen Ende des
Platja Son Moll. Hier geht es erst einmal einige Schritte steil aufwärts, so dass wir uns nun auf Höhe der teilweise steil abfallenden Felsen befanden. Auf den nächsten Kilometern hatten wir zur Linken die hochspritzende Gischt, zur Rechten gemütlich aussehende Wohnhäuser und von vorne eine ziemlich steife Brise. In unregelmäßigen Abständen fanden wir kleine, mit einer Parkbank ausgestattete Rastplätze und in die Felsen gehauene Treppenstufen, die es erlaubten, bis ans aufgewühlte Wasser zu gelangen. Der Weg ist gut ausgebaut, nachts beleuchtet und durchaus für Radfahrer und Kinderwagen geeignet.
Interessanterweise endet die Promenade direkt am
Hotel Aguait so dass wir an den Hotelgästen und am Pool vorbei gehen mussten, um den weiteren Weg nach
Font de sa Cala zu finden. Wir entfernten uns einige Meter von der Küstenlinie, bevor wir links in die
Avinguda dels Pins einbogen, die uns weiter entlang der Felsen führte. Ab hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn statt auf einem Fußweg läuft man hier am Straßenrand. Nach etwa einem Kilometer geht es dann nicht mehr am Meeresrand weiter. Über die in westliche Richtung führende
Carrer Cap Roig erreichten wir die
Avinguda Canyamel, die Verbindungsstraße zwischen
Cala Ratjada und
Font de sa Cala.
Platja Font de sa Cala
Ab dem Ortseingang geht es vorbei an Hotels und Restaurants nur noch bergab und in einer Rechtskurve fanden wir dann den Zugang zum Strand
Platja Font de sa Cala. Erschöpft und durstig vom langen Fußmarsch stürmten wir zunächst die Strandbar, um uns mit kalten Getränken und Eis zu erfrischen.
Wie schon erwähnt war es an diesem Tag etwas kühl und windig weshalb wohl der sonst an jedem Strand vorhandene Liegen-Kassierer keine Lust hatte, seiner Tätigkeit nachzugehen. Es waren allerdings auch nicht besonders viele Badegäste am Strand. Trotzdem tat ein Rettungsschwimmer auf einem hölzernen Turm seinen Dienst.
Wir richteten uns auf zwei Liegen in Wassernähe ein und beobachteten erst einmal etwas unentschlossen das Treiben im Wasser. Kaum hatte ich mich aufgerafft, ins Wasser zu gehen um diesen Tag nicht ohne einige Schwimmzüge zu beenden, zogen am Horizont dunkle Wolken auf. Die Wellen wurden größer und der Wind deutlich stärker. Also machte ich mich auf den Weg zurück zu unseren Liegen - nicht ohne zu bemerken, dass der Rettungsschwimmer dabei war, seine Sachen zu packen und seinen Turm zu schließen.
In dem Moment stürzte ein Platzregen auf uns nieder. Schnell packten wir unsere Badesachen ein und suchten Schutz unter den Pinien, die den Strand säumten. Das ging allerdings nicht lange gut, denn innerhalb weniger Minuten waren wir nass bis auf die Haut. Mit eiligen Schritten erreichten wir das Vordach eines nahegelegenen Hotels von wo aus wir beobachten konnten, wie das Regenwasser in braunen Sturzbächen die Straße hinab lief und sich in einer Senke zentimeterhoch sammelte. Die wenigen Autos, die jetzt noch unterwegs waren, hatten größte Probleme, sich durch diese Wassermassen zu bewegen.
Nach etwa 20 Minuten war das Schauspiel vorbei und die Sonne ließ sich wieder blicken. Wir waren aber immer noch nass und auch etwas durchgefroren. In diesem Zustand wieder den weiten Weg zurück nach
Cala Ratjada zu laufen, schien uns unvorstellbar. Man kann sich sicherlich vorstellen, wie hocherfreut wir waren, dass genau in diesem Moment ein Linienbus kam und an der nahegelegenen Haltestelle hielt. Unter den amüsierten Blicken des Fahrers und der Fahrgäste kramten wir das nötige Kleingeld aus unseren nassen Taschen und nahmen Platz.
Der immer noch grinsende Fahrer brachte uns auf verschlungenen und engen Wegen aber dennoch zügig zum Busbahnhof in der
Carrer Castellet von wo aus wir - mittlerweile deutlich trockener - zurück zur
Casa Bauza spazierten.